Jahreszeiten

Gedichte in Plattdeutsch und Hochdeutsch
von Maria Anna Watzke

„Mit unserem heimischen Platt ist es wie mit allem Schönen und Kostbaren, wenn es nicht gepflegt wird, geht es verloren“ sagt Maria Anna Watzke. Seit vielen Jahren ist es das Anliegen der 83-jährigen aus Marsberg-Erlinghausen, diese alte Sprache weiterzugeben und zu erhalten für nächste Generationen. Die Laute und die Melodie des Plattdeutschen sind der Landwirtstochter seit ihrer Kindheit vertraut. Sie bedauert es, dass die Sprache oft in die Ecke des Deftigen und Ordinären gedrängt wird, vielmehr habe unser Platt eine Menge Herz und Gemüt.

In ihrem Büchlein präsentiert die Autorin 20 Gedichte in plattdeutscher und elf in hochdeutscher Sprache. Sie beginnt mit „Froihjohrsgedanken“, widmet dem „Miärzenwind“ einige Zeilen und bangt mit ihren „Schnaiglöckskes“ um deren Überleben. Mit feiner Selbstironie outet sie ihre Mädchenträume: „Were ick nou Schötzenküngin …“, trauert um ihren alten Nachbarn „Er fehlt mir so …“ und in ihrem Oktoberblues sehnt sie den langen Sauerländer Winter herbei. Weitere Themen sind die Natur, die Jahreszeiten oder ihre Enkelkinder: „Meyn Kind, wenn ick Deyn Lachen seyhe, iss oalles gutt, mit eynem Schlage.“ Den Abschluss des 63 Seiten starken Bändchens mit 35 Fotografien bildet eine Hommage an „Meyn Duarp“. 

Maria Anna Watzke, geb. 1930 in Marsberg-Erlinghausen als Tochter eines Landwirts. Verheiratet mit Dipl-Ing. Hans Watzke aus Bochum. Eines ihrer vier Kinder ist der BVB Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Weitere Veröffentlichungen in plattdeutscher Sprache in Anthologien und in der Westfalenpost.